Mein Dschungelcamp

Leben heißt Lernen.
Ich habe viel gelernt in den letzten Monaten.
Meine jüngste Lektion ist weniger dem Krebs, als vielmehr meinen voyeuristischen Neigungen geschuldet, die ich allerdings mit Millionen anderer Menschen teile, was es leichter macht, darüber zu sprechen oder zu schreiben. Habe ich anfangs noch über „Ich bin ein Star! Holt mich hier raus!“ oder, wie der Volksmund es nennt, „Das Dschungelcamp“ die Nase gerümpft, zogen mich die menschlichen Abgründe, welche Schlaf- und Nahrungsmangel nach und nach aufdeckten, dann doch in ihren Bann. Inzwischen bin ich ein Fan dieses Fernsehformates. Was kann mir schon passieren, wenn ich das hier zugebe?
Auch habe ich schon den Grund für meinen Sinneswandel gefunden.
Bislang haben weder Niedertracht noch Intrige, nicht Opportunismus noch Egoismus triumphiert.
Der einzige Teilnehmer, der allen Mitbewohnern des Camps gegenüber loyal auftrat, stets freundlich, oft nachdenklich und traurig, zeigt ganz Deutschland und mir, daß man auch anständig und sich selbst treu bleibend durchs Leben, oder sagen wir weniger pathetisch, durch schwierige Zeiten gehen kann.
Dass man sich nicht zwangsläufig zum Affen macht, wenn man andere Menschen am eigenen Leben teilhaben läßt, solange man authentisch, solange man ehrlich ist.
Mir hat das Mut gemacht, zu tun, was ich für richtig halte, ohne daran zu denken, wie das auf andere wirkt, was andere über mich denken.
Grad 3 ist zu einem Teil meiner Krankheit und so zu einem Teil von mir geworden.
Ich lade Dich und Sie dazu ein, mich noch ein Stück meines Weges durch meinen Dschungel der Ängste und Hoffnungen zu begleiten.
Danke denen, die sich angemeldet und so ihr Interesse an mir gezeigt haben.
Fast vergessen: Einen Anruf und somit 50 Cent ist mir der Sieg von Peer beim nächsten Voting wert. So weit ist es schon gekommen. 😉

28.01.2011

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