Sterben

„Anne!“
„Ich habe einen Schlaganfall!“
Meine Frau liegt an diesem frühen Morgen schlafend neben mir.
Aus Angst, den Satz nicht beenden zu können, schreie ich sie an.
Noch während ich das tue, beschreibt mein gestreckter linker Arm, der eben noch an meiner Seite lag, einen großen Bogen von der Hüfte bis weit über meinen Kopf hinweg.
Ich verfolge ihn mit den Augen, verstehe nicht, was er da tut, verstehe nicht, was gerade passiert, spüre die Verkrampfung meines kompletten Körpers.
Ein letzter Gedanke, bevor ich mit einem gurgelnden Laut das Bewusstsein verliere.
Ich sterbe.

26.12.2009

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