Umzug

Mein Tagebuch hat den Umzug zu einem anderen Provider hinter sich und wäre dabei fast verloren gegangen. Da mir im Umgang mit SQL- Datenbanken und erst recht mit deren Sicherung jegliche Erfahrung fehlt, habe ich das Wenige, das man dabei falsch machen kann, natürlich auch prompt versemmelt. Und so lebte ich heute rund zwei Stunden mit dem Gefühl, alle meine Notizen der letzten zwei Jahre unwiederbringlich verloren zu haben.
In den Momenten, in denen ich erstmals realisierte, dass ich womöglich nie wieder darauf zugreifen könnte, spürte ich, wie wichtig mir dieses Tagebuch geworden ist.
Selbst die immer wiederkehrende Ankündigung, es schließen zu wollen, ist ein Teil meiner Geschichte.
So wie die wenigen unsachlichen Beiträge, auf die ich im Rückblick nicht stolz bin, auch.
Leicht könnte ich heute alle inzwischen bedeutungslos gewordenen Einträge löschen, meine Aufzeichnungen zu meinen Gunsten schönen. Nur hätten sie dann keine Bedeutung mehr für mich.
Der konkret empfundene Verlust meines Tagebuches hat mir gezeigt, dass ich mehr daran hänge, als ich selbst es wahrhaben wollte.
Wem sollte ich von Hildegard erzählen, wem von Ben und wem von Philipp?
Ich bin froh, dass mein digitales Hirn nicht verloren ging.

08.01.2012

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