Breaking Bad

Seit ein paar Tagen sehe ich mir mit zunehmender Faszination die amerikanische Serie „Breaking Bad“ an. Einer meiner Söhne hat die erste Staffel gekauft und vorsichtig an mich herangetragen, weil er nicht sicher war, wie ich reagieren würde. Ein hochqualifizierter Chemielehrer erfährt, daß er Lungenkrebs hat. Die Schlüsse, die er aus dieser Nachricht zieht, sind ebenso überraschend wie konsequent. Oft sind mir seine Gedanken, Sorgen und Ängste sehr vertraut. In ihrer durchaus morbiden Grundstimmung zeichnet die Serie ein unglaublich scharfes Bild von dem, was Betroffene und Angehörige erleben und fühlen, wenn sie eine solche Nachricht erreicht. Auch wenn es mich mitunter schmerzt, einige meiner eigenen Gedanken verfilmt zu sehen, ist es letztendlich aber doch ein gutes Gefühl, auf diesem Wege auch meinen Nächsten ein wenig mehr von dem zu erzählen, was mich beschäftigt. Und ich erfahre etwas mehr von den Gefühlen und Sorgen meiner Lieben.
Allen Betroffenen und deren Angehörigen kann ich „Breaking Bad“ sehr empfehlen.
Danke, Daniel.

P.S.Nehme jetzt meine 440 mg Temodal, das Anti-Kotzmittel Zofran habe ich vor dem Beitrag eingenommen und seine betäubende Wirkung zunehmend gespürt. Ich könnte jetzt wahrscheinlich Katzenscheiße fressen, ohne mich zu übergeben. Tag 2 des siebenten Zyklus meiner Chemo.

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