The same procedure as every month

Heute habe ich mich erstmals nach der Chemo wieder selbst gespürt.
Das trifft sowohl auf Physis wie Psyche zu.
Jetzt da die Nebenwirkungen des Temodal weitestgehend überwunden sind, erlebe ich wieder einmal, wie sehr mich das Medikament verändert.
Wie müssen das erst meine Mitmenschen, wie muß das meine Familie erleben? Die Zeit der Chemo ist verlorene Zeit, soviel steht fest. Auch wenn ich physisch und psychisch anwesend erscheine, ich bin es nicht.
So bleiben jede Menge Arbeit und eine Vielzahl von Entscheidungen liegen, werden auf die Zeit „danach“ vertagt.
Mit dem Ergebnis, daß mit der körperlichen und geistigen Genesung der Berg der zu erledigenden Dinge immer größer wird. Zusammengefaßt bedeutet das, daß ich während der Chemo zu kaputt bin, um irgend etwas auf die Reihe zu bekommen, und im Anschluß keine Zeit finde, mich zu erholen, weil zu viel liegen geblieben ist. Kaum ist das abgearbeitet, steht der nächste Zyklus an. Gesund ist das sicher nicht…

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