Intensivstation

Was für ein Krach!
Es piept an allen Ecken und Enden.
Zwischendurch rufen sich Menschen etwas zu, werden leere Flaschen in einen Behälter geworfen.
Mir ist kalt.
Ich liege in einem dunklen Raum, das wenige Licht hat seinen Ursprung in kleinen, meist blinkenden Lämpchen.
Achtung, da will jemand was von mir:
„Hallo Herr Kramer!“
Hallo, denke ich. Denn bevor ich Hallo sage, muß erstmal was anderes raus:
„Das ist schweinelaut hier!“
„Sie sind auf der Intensivstation! Wissen Sie, wie Sie hierher gekommen sind?“
„Nein, aber ich weiß, warum ich hier bin.“
Meine Antwort scheint Eindruck gemacht zu haben, denn ab sofort schreit mich mein Besucher nicht mehr an, sondern unterhält sich mit mir, als hätte ich noch alle Tassen im Schrank.
Ab sofort werde ich nur noch Antworten geben, die mir klug vorkommen.
Was ich hier und jetzt für eine verdammt gute Idee halte.
Immerhin hat man mir gerade am Gehirn rumgeschraubt.
Da könnten einige meiner Mitmenschen auf dumme Ideen kommen.

05.01.2010

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