Friseur

Haben Sie den Eindruck, ich hätte etwas gegen gute Ernährung, gegen gesunde Bewegung oder gegen spirituelle Erfahrungen?
Dann haben Sie einen falschen Eindruck.
Natürlich muß sich auch bzw. gerade ein krebskranker Mensch gesund ernähren, muß er sich um sein durch Chemotherapie und Bestrahlung geschwächtes Immunsystem kümmern.
Solange das als begleitende Maßnahmen und ergänzend zu wissenschaftlich belegten wirksamen schulmedizinischen Therapien geschieht, sehe ich keine Veranlassung, dagegen zu wettern.
Nur geschieht genau das oftmals nicht.
Wenn meine Physiotherapeutin mir anbietet, durch gemeinsame „Sitzungen“, die Ursache meines Tumors herausfinden zu wollen, wird die Ebene seriöser Therapieangebote verlassen.
Wenn mir Leser dieser Seite Ernährungstipps geben, die helfen sollen, den Krebs zu bekämpfen, dann ist das versuchte Geschäftemacherei auf meine und anderer Kranker Kosten.
Letzteres ist auch der Grund dafür, daß ich die Kommentarfunktion meines Tagebuches abgeschaltet habe.
Dieses wird den Scharlatanen nicht zur Plattform, wird kein Ort für angebliche Wunder und ach so mystische Heilungen.
Der Besuch bei einem Friseur tut auch einem Kranken gut.
Eine Geheimwaffe gegen den Krebs wird er deshalb aber noch lange nicht.

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