MRT ohne Narkose

Vorgestern hatte ich einen weiteren MRT- Termin, auch diesmal war dieser wegen meiner Klaustrophobie unter Vollnarkose geplant. Wegen völlig überlasteter Anesthäsisten, die in drei OP’s gebraucht wurden, war für mich keiner frei, der Termin drohte zu platzen bzw. wurde gegen Mittag (ich war einmal mehr immer noch nüchtern) tatsächlich abgesagt.
Ich war am Boden zerstört.
1000 km Autofahrt für die Katz?
Meine nicht eben kleine Frustration muß einem der Stationsärzte aufgefallen sein. Jedenfalls fragte er mich, ob ich denn sicher sei, das MRT nicht auch ohne Vollnarkose zu schaffen?
Ich war mir nicht sicher.
Er lächelte und sagte mir, daß er mir eine Sedierung „spendieren“ würde, also eine Betäubung minderer Schwere – wenn ich das denn wolle.
Ich wollte!
Gegen 16.00 Uhr – noch immer nüchtern – ging dann alles ganz schnell:
In einem Bett wurde ich zum MRT gebracht, dort mit einem „Zugang“ ausgestattet- und ab ging es in die Röhre.
Das heißt, dieses „Ab-in-die-Röhre“ habe ich nicht wirklich erlebt. Vielmehr wurde ich plötzlich und unerwartet in der Röhre wach- und fühlte mich pudelwohl!
War es der Droge zu verdanken?
Keine Ahnung. Sehr wahrscheinlich. Egal.
Jedenfalls hätte ich singen können, so froh war ich, dass mir die Situation so überhaupt nichts ausmachte.
Als ich wenig später im Auto auf der Heimfahrt saß, war ich noch immer euphorisch.
Doch was würden die Aufnahmen zeigen?
Heute kam der Anruf meines behandelnden Arztes: alles in bester Ordnung!
Das Kontrastmittel hat sich weniger eingelagert, als bei der letzten Untersuchung, das Loch in meinem Gehirn ist kleiner geworden und Anzeichen eines neuen Tumors sind nicht erkennbar.
Das Leben kann wirklich schön sein!

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